Der Morgen zeigt sich etwas wolkenverhangen, was sich im Laufe des Tages aber geben wird. Gestern freuten wir uns noch über diese Wolken, heute wollen wir eigentlich viel Zeit in der Nähe von Wasser verbringen. Da kann es ruhig etwas wärmer sein. Wir beginnen den Tag am Womans Forum Park mit Blick auf den Columbia River und das Vista House.
Nach einem schönen Rundblick und einem guten Kaffee im Vista House beginnen wir unsere Tour an den Wasserfällen entlang. Jeder, der hier schon einmal war, weiß, dass das auch etwas mit Anstellen und viel Geduld zu tun hat. Aber daran soll es uns heute nicht mangeln. Mit unserem großem Auto kommen wir auf dem Historic River Highway manchmal fast an unsere Grenze, hängen die Felsen doch ganz schön über die Straße. Lustig wird es, wenn wir einem ähnlichen Gefährt begegnen.
Erste Station sind für uns die Latourell Falls.
Nach wenigen Meilen sind wir schon am nächsten Trailhead und besuchen die Brautschleier.
Die Multnomah Falls lassen wir aufgrund akuten Parkplatz- und Platzmangels erstmal „rechts“ liegen und wir stehen weiter Stoßstange an Stoßstange bis zur Oneonta River Gorge. Der Oneonta River hat hier vielleicht die schönste Schlucht geschaffen, verstellt wird sie jedoch von Unmengen alter Baumstämme, über die jeder Besucher erstmal drüber muss 🙂
Ist diese Barriere überwunden, warten ein paar tiefere Stellen im Fluss, die jeder mit einer anderen Taktik zu durchqueren versucht. Weiter hinten angekommen, wissen wir, wofür sich das Einweichen bis zur Brust gelohnt hat.
Genau im richtigen Moment sind wir am Ende der Schlucht an den Lower Oneonta Falls angekommen und haben gerade noch Zeit, den kurzen Moment zu erwischen, in dem die Sonne über den Wasserfall in die Schlucht fällt. Ganz allein sind wir allerdings nicht 🙁
So langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg.
Gleich neben der historischen Straße scheuen wir uns noch (ganz ohne Weg zurückzulegen) die Horsetail Falls an…
…und fahren über die I-84 zurück zu den Multnomah Falls. Am Interstate gibt es einen extra Parkplatz, der an deutsche Autobahnraststätten erinnert. Aber wir wollen mal nicht so wählerisch sein, haben wir nun einen guten Platz, um uns die Wasserfälle anzuschauen. Zuerst werden wir aber unseren Hunger in der Lodge direkt an den Falls stillen. Nach einem guten Essen gibt es hier die leckersten Schokotörtchen mit flüssigem Kern westlich von Island ;)) Da wir vorher etwas Wartezeit in Anspruch nehmen mussten, sind die Törtchen sogar umsonst.
So gut gestärkt nehmen wir es nun mit den Menschenmassen an den Multnomah Falls auf und warten auf den Glow in den Fällen.
Faszinierend ist immer wieder, was Perspektive ausmacht. Bis wir die Falls das erste Mal sahen, dachten wir, dass sie relativ symmetrisch sind, da dies auf den meisten Bildern so aussieht. Umso erstaunter waren wir, wieviel höher die Upper Falls sind.
Aber auch auf unseren Bildern sieht man das nicht wirklich.
Den Tag an den Wasserfällen wollen wir mit einer Wanderung zu den Elowah Falls beschließen. Hier sind wir wieder mal ganz allein, ist doch der Weg etwas abseits der üblichen Touristenströme und schon der Trailhead nicht ganz einfach zu finden. Gelohnt hat es sich allemal, auch wenn von den imposanten Fällen nach dem Wassermangel nicht mehr so viel da war.
Für die Nacht haben wir geplant am Rowena Crest Viewpoint am östlichen Ende des Historic Highway zu stehen. Also machen wir uns auf den Weg. Am Aussichtspunkt angekommen, werden wir von Windböen durchgerüttelt, die es kaum möglich machen, die Autotür zu öffnen. Trotz des Windes sah der Himmel wieder schön aus.
Da die Nacht nicht gemütlich werden würde, beschließen wir, ins Tal zu fahren und uns dort einen Platz zu suchen. Die Rest Area im Memaloose State Park ist besser als sie auf den Karten aussieht und so beschließen wir, die Nacht hier zu verbringen. Sie liegt unterhalb des Interstates am Flussufer, vom Verkehr hören wir nichts, dafür schlafen wir beim Rauschen des Flusses ein.