Auf dem weiteren Weg durch Etosha begegnet uns ein Sekretär und wir können in der Ferne wieder Zebraherden entdecken. Schon jetzt im Winter flimmert die Luft über der stocktrockenen Pfanne. Wie muss das erst sein, wenn es hier richtig heiß ist? Vergnügen für Mensch und Tier geht sicherlich anders. Trotzdem ist der Anblick unter dem blauen Himmel beeindruckend und nur schlecht auf einem Foto festzuhalten.
Auf den Weg von Okaukuejo nach Halali bietet sich noch ein Zwischenstopp am Wasserloch Rietfontein an. Ein Springbock beobachtet aus der Ferne gemeinsam mit uns das Aufeinandertreffen einiger grauer „Riesen“. Während die Elefanten das Baden bereits hinter sich gebracht haben, können wir dem Nashorn nun dabei zuschauen. Lustig sieht es aus als es dem Wasser wieder entsteigt und nun zweifarbig erscheint (erinnert etwas an weihnachtliches Schwarz-Weiß-Gebäck 😉 So ganz nebenbei sehen wir noch einen Besucher aus Nordafrika – ganz schön weite Anreise.
Von Rietfontein bis zu unserem nächsten Camp – Halali – ist es nicht weit. Dort angekommen, bleibt uns gerade Zeit, die Registration abzuschließen, bevor wir schnell zum Moringa-Wasserloch eilen. Eine Löwenfamilie hat sich dort zum genüsslichen Abendschmaus eingefunden. Heute steht frisches Kudu auf der Speisekarte.
Während ein Teil der Familie Löwe noch beim Nachtmahl is(s)t, stillt der andere Teil immer mal wieder seinen Durst.
Bevor wir uns zu unserem Stellplatz begeben und dann auf einen Nightdrive, beobachten wir noch die höchst interessante Ankunft eines Nashorns. Wenn man kann, dann stellt man seine Überlegenheit auch einfach mal zur Schau. Statt nach dem abendlichen Trinken auf direktem Weg die Wasserstelle zu verlassen, gibt’s noch einen kleinen drohenden Umweg Richtung Löwenfamilie – „Ich will euch nichts tun, aber ich könnte!“ Die Löwen machen dem auch hier scheinbar missmutig gelungen Nashorn Platz und legen sich wenige Meter abseits wieder zur Verdauung hin. Eine gewisse Ästhetik kann man diesem großen Tier allerdings beim Saufen nicht absprechen. Die Positionierung im abendlichen Sonnenuntergang entspricht den Ansprüchen des Fotografen.
Naja, und dann können wir doch noch nicht sofort gehen, da sich die nächsten Tiere aus der Dämmerung schälen.
An unserer Campsite angekommen, schlüpfen wir in warme Kleidung und begeben uns zum Treffpunkt für unseren Nightdrive. Wir sind nur wenige im Auto und haben viel Zeit, Tiere zu sehen, die wir allein niemals entdecken würden. Still staunen wir über die Entdeckerkünste unseres Guides und freuen uns über so manche Sichtung. Fotografiert haben wir allerdings nur eine Artgenossin unserer heimischen Mitbewohnerin.
Nach einer kalten Nacht verlassen wir das Camp, welches für uns hinsichtlich der Übernachtungsmöglichkeit kein Highlight darstellt. Wir standen auf relativ beengtem Raum umgeben von vielen anderen Campern, ein Gefühl von Weite wie sonst in Namibia kommt hier nicht auf. Dafür hatten wir tolle Sichtungen und das macht alles wett.
Wir fahren Richtung Südausgang, nicht ohne nochmal die Weite der Etosha-Pfanne in Augenschein zu nehmen.
Ein allerletzter Abstecher gilt dann doch nochmals dem Okaukuejo-Wasserloch, hier ist ganz schön was los.
Wir verlassen Etosha nun endgültig am Südtor und machen uns auf den Weg zur Vingerklip Lodge.