Nach einer ausgezeichneten Nacht in den Betten des Hotels Ortler und nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir entscheiden uns für die Strecke übers Stilfser Joch. Zur Auswahl stand noch der Gavia Pass. Im Vinschgau halten wir noch an einem Bauernladen und decken uns mit Apfelsaft und Grappa ein. Gestärkt mit Kaffee und Wurst geht’s weiter auf unserem Weg. Am Stilfser Joch stehen wir relativ schnell in einem Stau und müssen feststellen, dass es vorwärts wegen eines Unfalls wohl nicht weiter geht. Also wenden wir und fahren von der anderen Seite über die Schweiz und den Umbrail-Pass hinauf. Oben angekommen kann Jens dann endlich seine lang ersehnte Meraner Wurst im Vinschgauer mit Krauti inhalieren und wir haben einen wunderbaren Ausblick auf die Berge.
Dann geht es weiter und wieder bergab. Die Natur wird uns noch an vielen Stellen erfreuen, zunächst einmal erfreut uns aber eine italienische Freihandelszone mit einem Dieselpreis von 99 Cent. Da denken wir natürlich nicht lange darüber nach, sondern tanken voll.
Kurz nach halb 4 erreichen wir die Bergstation der Diavolezza Bahn und sind nun an einem lang ersehnten Ziel. Bereits voriges Jahr hatten wir für Pfingsten vier Tage auf der Hütte gegenüber der Graubündner Eisheiligen in der Berninagruppe reserviert, diese aber dann wegen schlechten Wetters kurzfristig storniert. Dabei wollte Jens so gern mal hier oben in 3000 Meter Höhe nachts fotografieren. Heute sollte dies aber kein Problem sein. Das Wetter war schon am Nachmittag großartig, wir saßen vor der Hütte und zumindest ich streckte den Kopf in die Sonne. Jens stand eher hinterm Fotoapparat und war davon begeistert. Das Abendessen konnten wir zum Glück nicht verpassen, da es dann schon dunkel genug bzw. noch nicht dunkel genug für Sterne war. Mal sehen, wieviel Zeit Jens heute Nacht außerhalb des durchaus gemütlichen Zimmers verbringen wird. Der Mond scheint ganz schön hell, er wird doch nicht etwa die Sicht auf die Sterne verhindern?