Stürmische Zeiten

[dropcap]U[/dropcap]m am Morgen zum Frühstück zu gelangen, konnten wir Leonie davon überzeugen, ihre dickeren Schuhe anzuziehen. Zuviel Pirouetten waren dann selbst ihr zuviel. Die Kühe waren noch da und wir konnten auch beim Frühstück ihrem unabdingbaren Drang nach Futter zuschauen.

Nach dem Morgenmahl machten wir uns auf den Weg Richtung Gullfoss. Da die Sonne den Vormittag noch bescheinen sollte, hatten wir die Hoffnung, den Wasserfall nun endlich mal seinem Namen entsprechend „golden“ zu erleben. Am Wasserfall angekommen, verpackten wir uns erst einmal in einer größeren Menge an Klamotten als gestern, um Kälte und Wind zu trotzen. Die minus 7°C fühlen sich im steifen Wind wie minus 20°C an. Am Gullfoss sind wir schon ziemlich nahe dem Hochland, die berühmte Hochlandpiste Kölur beginnt hier. Der Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel ist im Licht der aufgehenden Sonne fantastisch. Ja, es ist kurz vor 10.00 Uhr und ja es ist Sonnenaufgang! Dann ging es zum Gullfoss. Wir hatten noch Glück mit dem Licht, so ganz hielt sich die Sonne nämlich nicht an die Wettervorhersage und brachte die Wolken mit. Trotzdem konnte Jens ein paar schöne Fotos machen auf denen die feuchten Steine unter dem Wasser golden leuchteten.

Nach einem wärmenden Getränk machten wir uns auf den Weg zum Geysir. Für heute hatten wir uns ein Foto mit blauem Himmel und Sonne vorgenommen. Jens gab sich die größte Mühe, aber seinen Ansprüchen konnte es noch nicht ganz genügen. Müssen wir doch noch einmal wiederkommen?

Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg in den Süden nach Vík í Mýrdal. Dort kennen wir ein Hotel, in welchem wir den Freitag aussitzen wollen, da in Island Sturm angesagt ist. Jens bekommt auf jeden Fall schon mal zuverlässig Warnungen per Mail von unserem Autovermieter, dass am Freitag auf keinen Fall Reisewetter sei. Auf dem Weg lag dann noch der Skógafoss. Diesen schauten wir uns aber nur kurz an. Irgendwie muss das dort mit dem Wetter noch besser gehen. Also versuchten wir es bei seinem unbekannterem Nachbarn, dem Kvernufoss. Dazu parke man am Museum in Skógar, steige über den Zaun (Ja, das ist erlaubt, da steht extra zu diem Zweck sogar eine Leiter) und folge erst dem Weg Richtung Berge und dann weiter dem Bach stromaufwärts. Nach kurzer Wanderung endet die Tour in einem steinernen Amphitheader mit dem Kvernufoss als Hauptdarsteller. Aber nicht heute: Wind und Eis bestärkten uns in der Entscheidung, vor dem Einstieg in die Felsenbühne den Rückzug anzutreten.

Wieder im Auto ging das angekündigte Schlechtwetter los. An der Südspitze der Insel war von der Küste schon nichts mehr zu sehen: Schnee wehte schon über die Straße. Im Hotel in Vík bezogen wir dann unser Familienzimmer und nahmen noch ein leckeres Abendessen zu uns. Die Tage enden hier sehr zeitig und wir bekommen ausreichend Schlaf, eigentlich ist das ja sehr positiv, aber sag das mal einer unseren Rücken…

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