Schwarzer Sand und ein Höhlenbewohner

[dropcap]V[/dropcap]iel schöner kann die Gegend gar nicht sein, wenn man Sie selbst bei Regen am Morgen noch schön findet 😉 Als Grundfarbe ist heute morgen hauptsächlich „Islandisch Moos“ zu sehen. Mit vielen Ah’s haben wir dieses kleine Paradies verlassen und sind auf der Ringstraße zu einem Felsen im Mýrdalssandur gefahren, um eine Höhle direkt am Strand zu besuchen, das hatten wir bisher auch immer „vergessen“.

Hier im Süden ist uns das Wetter nicht ganz so gewogen, isländisch halt. Das dies hier auch farbiger oder dramatischer aussehen kann, haben wie schon häufiger genießen dürfen und grämen uns daher nicht. (Weiter unten gibt es davon noch ein paar Bilder.)
So besuchten wir nun wieder einmal Vík i Mýrdal, hatten wir uns doch vorgenommen, am Suppenstand im alten Ortskern wie vor vier Jahren eine Suppe zu essen (da wir diese als sehr lecker in Erinnerung hatten) und dann noch an den schwarzen Strand zu gehen. Das konnten wir auch alles so machen, nur ist aus dem Suppenstand ein riesiger Tourismusladen geworden – die Suppe ist aber immer noch lecker.

Bei unserem allerersten Besuch in Island, mit Magda im Frühjahr vor sechs Jahren, hat Jens uns mithilfe streng geheimer GPS-Koordinaten an ein Flugzeugwrack mitten im schwarzen Sand gefahren. Er hat damals tolle Fotos gemacht, wir haben es uns (gelangweilt) angeschaut und sind ein bisschen durch Schnee und Regen gelaufen. Schon beim nächsten Besuch war der Geheimtipp kein Geheimnis mehr, es gab einen großen Parkplatz und dann später auch einen Shuttle-Service. Diesmal wollte Jens die Gunst der Stunde nutzen und mit dem Fahrrad zum Flugzeug fahren, da die Wanderung dorthin ziemlich lang und auch eintönig ist. Da ich das Flugzeug schon damals nicht soooo super spannend fand, habe ich ihn liebend gern allein fahren lassen und mich mit lesen im WoMo vergnügt.

Jens kam nach 1,5 Stunden glücklich zurück und nach seiner Aussage wurde er schon neidisch beäugt, dort mit Fahrrad unterwegs sein zu können.

Nach einem heißen Kaffee ging es weiter Richtung Seljalandsfoss. Dort wollten wir die Nacht verbringen. Am Campingplatz angekommen, konnte ich mein Glück kaum fassen, es gab die so dringend benötigte Waschmaschine und es gab einen Menschen, bei dem man diese bezahlen konnte und der uns Münzen dafür gab. Da wir bargeldlos unterwegs sind, kann das dann schonmal zum Problem werden 😉 Nirgends sonst in Island braucht man Bargeld, außer wohl für Waschmaschinen auf Campingplätzen. So stieg dann tatsächlich das Waschevent und nun kommen wir auch mit sauberen Klamotten bis zum Ende des Urlaubs hin. Während die Trommel sich drehte, drehten wir eine Runde bis zum Seljalandsfoss, wir können doch nicht dort stehen, ohne wenigsten einmal kurz vorbeizuschauen.

Auch hinter diesen Wasserfall kann man laufen – nicht ohne nass zu werden. Das haben wir schon früher gemacht und hatten heute kein Bedürfnis danach. Jens wartet noch immer darauf, die untergehende Sonne vom Standpunkt hinter dem Wasserfall fotografieren zu können. Dann – und wirklich erst dann – lohnt es sich für uns, nochmal hinter den Wasserfall zu kommen.

In Ermangelung von Klammern dekorierten wir später unser Wohnmobil noch ein wenig mit Wäsche – das hat doch auch mal was. Jens ist am späten Abend dann nochmal los und hat dem Nachbarn des Seljalandfoss‘ einen Besuch abgestattet: Gljúfrabúi, auf deutsch der Höhlenbewohner, versteckt sich in einer engen Schlucht. Unweigerlich wird man dort sehr, sehr nass, möchte man den Wasserfall fotografieren. Im Winter ist das ob der Temperaturen sehr ambitioniert und auch im Sommer, irgendwie immer dann, wenn wir hier sind, ist es nicht sooo warm. Da aber der Campingplatz direkt davor liegt, war die Ausgangslage komfortabel wie nie. Der Wasserfall kann jetzt auch von der Bucket List gestrichen werden.

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