Bekväm und Stockholm per Rad

Am heutigen Morgen klingelte der Wecker nicht ganz so zeitig, aber immer noch so, dass er mich aus dem Schlaf holte. Mal sehen, wie lange ich noch brauche, um von allein wach zu werden.

Nach einem Frühstück bei schönem Wetter vor unserem Wohnmobil machten wir uns auf den Weg nach Stockholm. Direkt zu Beginn, noch bevor die Stadt richtig begann, fanden wir eine Tankstelle und: IKEA. Da wollte ich in Schweden doch immer schon mal hin 😁 Aber im Ernst: Da es ohne Leiter ziemlich beschwerlich ist, ins Bett zu gelangen, mit eingehängter Leiter es aber unmöglich ist, ins Bad zu kommen, haben wir uns überlegt, Bekväm zu kaufen. Zu Hause ist dieses Möbelstück oft unsere Rettung und wir haben es gefühlt schon Jahrhunderte 😉, jetzt besitzen wir 2 davon. Und das schreiben wir, denen es an Körpergröße nun wahrlich nicht mangelt. Diese Investition war fast 4€ günstiger als zu Hause, das rechtfertigt ja schon fast die Anreise hierher 😉

Die Leiter im Wohnmobil ist eine ziemliche Fehlkonstruktion. In unserem WoMo vor zwei Jahren hatten wir das Problem nicht. Dieses war in der Disziplin (und nicht nur in dieser) wesentlich durchdachter. Das sind so die Kleinigkeiten, die man erst bemerkt, wenn man es wirklich nutzen will, die aber nicht auffallen, wenn man das Gefährt nur besichtigt. Wer also im Gegensatz zu uns der Versuchung unterliegt, solch ein rollendes Heim kaufen zu wollen, sollte es unserer Meinung nach im Vorfeld intensiv probefahren und -schlafen.

Zum Parken hatte ich uns einen Platz direkt am Hafen ausgesucht, das passte super. Per Rad begaben wir uns nach Gamla Stan zum Schloss. Stockholm per Rad erreicht übrigens durchaus Amsterdamer Niveau. Als wir fast genau 12 Uhr dort ankamen, konnten wir die Ablösung des Wachregiments in voller Länge und mit Blaskapelle erleben. Lustig, sind wir sowas von zu Hause ja nicht gewöhnt. Danach haben wir uns den Rest der freien Zeit in einem Restaurant und in einem Café vertrieben und lecker gegessen. Zu guter Letzt führte uns unser Weg noch in eine Bäckerei – ein bisschen fürchten wir uns ja vor dem finnischen Brot, daher haben wir vorgesorgt.

Auf der Fahre angekommen, bezogen wir unsere Kabine mit Blick auf die Promenade. Erst stürmten wir die Dusche und dann das Sonnendeck, ein bisschen wollten wir doch die Fahrt durch die Schären genießen, 2013 fuhren wir fast genau diese Route schon einmal in umgekehrter Richtung. Es ist wunderschön, vor allem bei solch einem Kaiser- , sorry, wir sind in Schweden: Königswetter. Aber, und da sind wir uns einig, es bleibt nur die zweitbeste Form der Gestaltung einer Küste: Fjorde sind da dem Schöpfer nochmals besser gelungen 😉 Oder wie mein Mann es geometrisch auszudrücken pflegt: Auf drei Achsen (X, Y und Z) ist mehr möglich als nur in der Ebene.

Da die Sonne ☀️ allerdings unbarmherzig vom Himmel brannte, haben wir vor dem Abendessen unsere Kabine für einen kurzen Schlaf bzw. eine Lesesession aufgesucht.

Fürs Abendessen hatten wir einen Tisch in einem der Schiffsrestaurants reserviert. Dort konnten wir ein großartiges 5-Gänge-Menu genießen. Alles an Bord eines Schiffes ist besser als ein Buffet und in diesem Fall können wir wieder einmal sagen: Das stimmt. Es gab sehr leckeres Essen, ein Gang wurde uns sogar vom Chef de Cuisine persönlich gebracht und auch die Weine zum Essen waren ein Gedicht.

Jetzt werde ich mal sehen, ob ich wieder bis zum Weckerklingeln schlafe, ob der Bordfunk mich weckt oder ob ich einfach so erwache. Auf jeden Fall hat der Urlaub nun schon längst begonnen und ich bin froh, einfach mal an nichts denken zu müssen…

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