[dropcap]D[/dropcap]er Morgen erwartet uns schon mit blauem Himmel und dekorativen Wolken. Wir fahren den Sterling Highway heute bis Homer und erreichen damit das nördliche Ende der Panamericana. Immer wieder genießen wir Ausblicke auf die Vulkane der Aleuten Range, die uns genau gegenüber des Cook Inlet mit ihren vergletscherten Gipfeln weiß entgegenleuchten.
Die relative Nähe zum anderen Ende der Welt in Sibirien und die russische Historie Alaskas ist hier an einigen Orten gegenwärtig. In Ninilchik besichtigen wir den Friedhof rund um die russisch-orthodoxe Kirche.
Nach der Pause gehts wieder weiter auf dem Sterling Hwy und es dauert nicht mehr lange, bis wir am Ende der Welt angekommen sind. Zugegebenermaßen ein ziemlich belebtes Ende Auf dem Homer Spit, der weit in die Kachemak Bay hineinreicht, sehen wir den vielen Fischern und Anglern zu. So beobachten wir ein gerade wiederkehrendes Boot mit Angeltouristen, die ihre Königslachse ausladen. Zugegebenermaßen finden wir das Wetter heute auch schön, aber bei 12° C brauchen wir doch eine Jacke. Ein Alaskaner vom Boot demonstriert uns, was wir für „Weicheier“ sind. Mit freiem Oberkörper macht er sich über die Verarbeitung der soeben gefangenen Fische her. Respekt! Beeindruckend ist auch, dass er für das Filetieren der Lachse genau zwei Schnitte braucht, da kann Jens noch was lernen.
Wir genießen diesen Ort und sein geschäftiges Treiben noch eine Weile und fahren dann wieder Richtung Land, um dem Alaska Islands and Ocean Visitor Center einen Besuch abzustatten. Hier kann man sich auch eine ganze Weile aufhalten, was wir auch tun. Als wir wieder nach draußen kommen, ist der Himmel noch etwas farbiger geworden und die Flut umspült die Spit inzwischen enger.
Das ist irgendwie magisch. Genau so haben wir uns dieses Ende der Welt vorgestellt. Langsam wird es Zeit, dass wir uns um einen Platz für die Nacht kümmern. Wir wollen es am Anchor Point versuchen, dem westlichsten Punkt Amerikas, den man per Straße erreichen kann. Dazu fahren wir den alten Sterling Hwy immer direkt an der Küste entlang ein paar Meilen zurück. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch ein paar Seeadler.
Am Anchor Point finden sich auf der schmalen Landzunge an der Mündung des Anchor Rivers ein paar Möglichkeiten über Nacht stehen zu bleiben. In direkter Nachbarschaft befinden sich ein paar Angler, die ihr Glück in der Flussmündung probieren. Jens kann dem natürlich nicht widerstehen, aber es gibt zu den Pilzen keinen Fisch 😉