In Windhoek haben wir noch ein paar abschließende Mitbringsel gekauft und uns in Erwartung eines langen Fluges mit dazugehörigem Flugzeugessen nochmal an Fisch zu stärken. Wir bummeln noch ein wenig durch die Stadt, finden einen Briefkasten (gerade noch rechtzeitig 😉 ) und machen uns auf den Weg unser Auto zurückzugeben. Dieses hat uns in den vier Wochen wirklich treue Dienste geleistet und uns gut beherbergt.
Vielleicht wären wir nicht so entspannt gewesen, hätten wir gewusst, wieviel Stress wir gleich noch bekommen würden. An der Autovermietung angekommen, beginnen wir mit dem einzig vorhandenen Mitarbeiter die Rückgabe des Fahrzeuges. Wir umrunden dieses immer gemeinsam, schauen alles genauestens an, aber alles ist zur Zufriedenheit. Einmal müssen wir kurz umparken, da ein anderer Typ wohl in seine Einfahrt muss. Als alles erledigt ist, sollen wir mit ins Büro kommen und da stellen wir fest, dass nach dem Umparken jemand Evas Rucksack vom Rücksitz des Autos entwendet hat. Unfassbar! Eigentlich wollen wir es gar nicht glauben und schauen immer wieder überall im Auto nach, als ob sich doch noch ein Loch auftun könnte.
Tja, so endet unser Namibiabesuch mit vielen Tränen bei Eva, einem Besuch auf der Polizei, einem doofen Gefühl, was den Mitarbeiter der Autovermietung betrifft und ganz viel Stress, da unser Flug ja nicht warten wird. Glücklicherweise hatte Jens in Windhoek die Pässe an sich genommen, denn sonst wären auch diese unter den Verlusten gewesen.
An den Nachwirkungen haben wir noch eine Weile zu knabbern, angefangen damit, dass wir in Frankfurt während unseres Aufenthaltes kein Geld haben, da ja alle Karten gesperrt sind, bis hin zu viel verlorener Zeit bei einigen deutschen Behörden um alle Dokumente zurückzubekommen,
Der größte Verlust ist aber sicherlich neben dem ebook (was soll ich auf dem Flug bloß lesen?) das sehr ausführlich geschriebene Tagebuch. Jens hat darauf verzichtet, die Einträge zu lesen, da er dies gern zu Hause tun wollte 🙁 So hielt sich die Begeisterung, mit dem Reisebericht anzufangen, auch erst einmal in Grenzen.
Nun, anderthalb Jahre später ist er fertig geworden. Aus heutiger Sicht ist das doofe Ende in die zweite Reihe getreten und der schöne Urlaub überwiegt wieder. Namibia ist ein tolles Land, es lässt sich super bereisen. Unser Camper war eine super Entscheidung, viele haben uns mit großen Augen angeschaut, wenn wir alles, was möglich war, ausgefahren und aufgebaut hatten. Wir haben freundliche und hilfsbereite Menschen kennen gelernt, schöne Landschaften gesehen und Tiere, die man sonst nur aus dem Fernsehen oder Büchern kennt, ganz nah betrachtet. Es war eine schöne Zeit und Afrika hat uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen.