Der Dröhnende und Tobende

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[dropcap]A[/dropcap]m Freitag, dem 13., weckte uns nicht die Sonne, aber sie ließ nicht lange auf sich warten. Wir wollten an diesem Tag ein Stück Strecke hinter uns bringen und vor allem wollten wir den wundervollen Wasserfall Dynjandi besuchen. Über den Berg war das ein verblüffend kurzer Hüpfer und so kamen wir am Wasserfall dann doch beizeiten an. Hier ist mir dann zum ersten Mal in diesem Urlaub aufgefallen, dass die Asiaten fehlen (also sie fehlen nicht ;-), sie sind einfach nicht da 😉

Obwohl ich mir ja vorgenommen hatte, in diesem Urlaub dem Rat meines Orthopäden zu folgen

Fahren sie an die Viewpoints und schauen sie von dort – nicht wandern!!!

kann ich das an verschiedenen Stellen (also in Island eigentlich fast überall) nicht durchhalten. Also habe ich mir meine Wanderschuhe angezogen und auch die Bandage nicht vergessen und habe dann eben in meinem ganz eigenen Tempo den Wasserfall erklommen. Ich bin auf jeden Fall oben angekommen und es hat sich so was von gelohnt. Dieser Wasserfall ist so atemberaubend schön und dann noch bei Sonnenschein und blauem Himmel. Für uns, da sind wir uns einig, ist er – der Dröhnende und Tobende – der schönste Wasserfall, den wir kennen, nicht nur in Island.

Für den Abstieg habe ich dann doch mal die Stöcke ausprobiert, ob wir allerdings Freunde werden, bleibt abzuwarten.
Unten angekommen habe ich in altbekannter Manier auf Jens gewartet und wir haben den Besuch dann mit einem Skyr mit Blick auf den Dynjandi abgeschlossen.

Im weiteren Verlauf des Tages wollten wir unbedingt noch bis nach Ísafjörður kommen. Über die Westfjordalpen bzw. durch selbige schlängelten wir uns dort hin. Im Ort angekommen hatten wir eigentlich zwei Dinge auf dem Plan: Abendessen im Tjoridhus und Bestaunen des 3D-Zebrastreifens. Im Tjoridhus (von Jens konsequent Torfhaus genannt) hatten wir vor vier Jahren glücklicherweise eine Tischreservierung ergattert und das beste Bufett unseres Lebens gegessen. Nicht umsonst war aber heute Freitag, der 13. Irgendwas musste doch schiefgehen und da ich diesmal maßlos optimistisch war, klappte dies dann tatsächlich nicht. Aber einen Gang auf dem Zebrastreifen konnte ich dann doch wenigstens machen – lustig, die Isländer.

Irgendeine Gemeinde in Deutschland hatte die Idee mit dem 3D-Zebrastreifen auch mal aufgegriffen und umgesetzt, musste diesen aber wieder entfernen, weil das so nicht in der StvO stünde. In Island steht das auch in keiner Verordnung, funktioniert aber trotzdem.

Im Örtchen Súðavík fanden wir dann den Stellplatz für die Nacht auf einem kleinen feinen Campground mit Blick aufs Meer. Same procedure as last day, jedoch wurde dieses Mal bei uns Lammrücken gegrillt. In Island ist Lamm das günstigste Fleisch,  außerdem haben die Tiere hier ein sehr entspanntes halbwildes Leben. Bei dem Nahrungsangebot auf den Hochebenen mit vielen Kräutern wird das Fleisch quasi schon beim Fressen gewürzt 😉

PS: Jens macht nach eigenem Bekunden im Urlaub quasi nur fotografische Skizzen und kann nur Schnappschüsse zeigen, deshalb gibt es noch ein paar fertige Bilder vom letzten Mal als Nachschlag.

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