La Grande-Motte

Ostersonntag! Auch in diesem Jahr feiern wir diesen Tag wieder in Südfrankreich. 2022 waren wir in Saintes-Maries-de-la-Mer, in diesem Jahr hat es uns in den „Nachbarort“ gezogen.

Nach dem obligatorischen französischen Frühstück, hier mit der Spezialität Zuckerkuchen mit Orangenblütenwasser, haben wir uns auf den Weg in die Kirche gemacht. Diese füllte sich bis zum Beginn der Messe gut und nun hatten wir 1,5 Stunden Zeit mitzufeiern und manchmal auch zu staunen. Weihrauch gab es reichlich, der Gesang war so lala, der Pfarrer musste das ein oder andere erst einmal mit den „Ministranten“ ausdiskutieren, die Predigt dauerte gefühlte 30 Minuten (realistisch betrachtet waren es wohl nur 20 😉 ), der Ansturm zur Kommunion war enorm und seeehr ungeordnet, aber am Ende gab es Applaus für die Auferstehung. Nicht zu vergessen, dass der Pfarrer bei der Tauferneuerung heute wirklich alles aufgeboten hat. Mit einem Palmzweig hat er alles gegeben, was das Weihwasser so hergab. Langsam sollte es doch für eine Taufe reichen 🙂 Was für ein Fest!

Im Anschluss haben wir uns in fahrradtaugliche Klamotten geschmissen und sind erst nach Le Grau-du-Roi gefahren. Da gab es ein sehr touristisches Mittagessen (Jens meinte, es wären die schlechtesten Muscheln gewesen, die er je in Frankreich gegessen hat).

Weiter führte uns der Fahrradweg nach La Grande-Motte, dieser Ort ist so fürchterlich, dass ich gern darauf verzichtet hätte, aber der andere Teil von Eva und Jens war der Meinung, man müsse auch das gesehen haben um zu erkennen, wie privilegiert wir sind. Ich hätte das auch ohne die Besichtigung dieses Ortes am Mittelmeer gewusst, keine zehn Pferde hätten mich freiwillig dahin gebracht. Der Versuch, noch einen Kaffee zu trinken, wurde einmal von uns abgebrochen, da wir ignoriert wurden. Beim zweiten Mal hat sich unsere Geduld ausgezahlt und es gab Kaffee und auch andere alkoholfreie Getränke. Ein kleiner Lichtblick in der Betonwüste war ein „Sandburgenbauer“, der Leonardo da Vincis Abendmahl als Sandplastik gerade fertiggestellt hatte.

Als wir dann endlich wieder in Aigues-Mortes waren, hatten meine Füße wieder Blasen an den Stellen, die auch im vorigen Jahr schon den neuen Sandalen zum Opfer gefallen waren. Zum Glück habe ich die „alten Treter“ noch nicht entsorgt und vorsorglich mitgenommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir es dann hier nochmal mit einem Kaffee versucht und dies war wesentlich erfolgreicher – in vielerlei Hinsicht. Es ging schnell und die Aussicht war so viel schöner.

Zum Abendessen hatte unsere Wirtin uns heute einen Platz im „Chez Papy Moïse“ reserviert. Wir sind in den Genuss guten Fisches gekommen und konnten dem Treiben in einem Restaurant zuschauen, das hauptsächlich von Einheimischen besucht wird. Jetzt vertreiben wir uns noch die letzte Stunde, bevor unsere Fahrräder wieder ins Restaurant rollen dürfen und danach werden wir zufrieden in den Schlaf sinken können.

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