Foggy
Als wir nach unzähligen Stunden im Camperbett die Augen zu einer Zeit aufschlugen, von der wir dachten, dass sie nah am Sonnenaufgang war, blieb es draußen erst einmal dunkel.
Am Ziel angekommen suchten wir uns einen schönen Stellplatz im „Cape Blomidon Provincial Park“, setzten uns ausgerüstet mit einer Schicht Off (die Mücken hier sind besonders groß und aufdringlich) kurz an den Tisch … und wir beschlossen, dass wir heute schon zeitig und ohne die nochmalige Einnahme von Nahrung ins Bett gehen würden.
Da unser Tag nun bereits 5 Stunden länger war und wir langsam merkten, dass ein Bett in nicht allzu ferner Zukunft nötig sein würde, spazierten wir nur noch bis zum Hafen, suchten uns ein Restaurant und beendeten den Tag mit der ersten Mahlzeit auf kanadischem Boden.
Die geneigte LeserIn denkt vielleicht: „Ah, das blasse Violett des Lavendels, das Azurblau des Mittelmeers, das satte Grün des Thymians oder vielleicht auch der stahlblaue Himmel während des Mistrals“… Nein, weit gefehlt, wir sind nicht in den Sümpfen der Carmarque, nicht an der Côte d’Azur, auch nicht in den Hautes-Alpes. Die Farben, die wir suchen, heißen Flavonolgelb oder Anthocyaninrot oder jede beliebige Nuance dazwischen.
Ein letztes Mal frühstückten wir vor dem Camper und dann habe ich schon mal die Sachen für die Fähre zusammengesucht.
Die NichtschachspielerIn hält dies vielleicht für einen raffinierten Zug, der Strickunkundige eventuell für eine Strickanleitung – beides ist falsch.
..aber der Mjøsa gibt sich viel Mühe, dass ich den See sehe.
Heute ist also unser letzter vollständiger Tag in Norwegen. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, dass der Urlaub nun zu Ende geht.
Heute morgen überkam mich das erste Mal das Gefühl, dass jetzt wirklich die Rückreise beginnt.