[dropcap]H[/dropcap]eute haben wir das Dartmoor verlassen und uns auf den Weg nach Cornwall gemacht. Vorher schoben wir aber noch einen Stopp in Plymouth ein. Da das Wetter so ganz gräulich daherkam, haben wir uns das Aquarium als Zwischenprogramm ausgesucht. Da es sich in Plymouth um das National Marine Aquarium handelt, bringt es eine entsprechende Größe mit sich und wir haben die Möglichkeit, es mit anderen von uns bereits besuchten „Fischhäusern“ (etwa in Brest, Stralsund oder in Ålesund) zu vergleichen.
Ein Parkhaus war schnell in unmittelbarer Nachbarschaft gefunden und so machten wir uns auf, in den nächsten Stunden die Fische der Umgebung, der Keltischen See und des Atlantiks anzuschauen. Aufgeheitert wurde der Rundgang von einer jungen Frau, die im Stile einer Animateurin erst ein bisschen was über Haie zum besten gab und ein Stündchen später über Korallen aufklärte. Alles in allem war es ein sehr gut aufgebautes Aquarium, nicht zu vergleichen mit einer groß beworbenen Einrichtung (Ocean World in Crescent City, Kalifornien), die wir vor Urzeiten auf einer Amerikareise besuchten und wo wir nach kurzer Zeit fast schreiend wieder geflohen sind, weil uns die Tiere so leid taten. Aber das war hier zum Glück hier gar nicht der Fall. Interessanterweise verwendete die Vortragende ausschließlich metrische Einheiten und keine imperialen. Das Publikum konnte offensichtlich damit auch etwas anfangen. In Nordamerika erntet man nur fragende Gesichter, wenn man von Metern, Kilometern, Litern und Kilogramm spricht. Dort können die Leute nur etwas mit inches, feets, gallons und pounds anfangen.
Nach dem lehrreichen und auch entspannten Besuch haben wir uns dann in Plymouth noch ein Fischrestaurant gesucht und sind gemeinsam an einer Seafood Platte für zwei Personen gescheitert. Am Ende hat es auch Jens nicht geschafft, all das zu vertilgen, was uns vorgesetzt wurde, aber es war lecker.
Gut gestärkt konnten wir uns nun auf den Weg nach St. Ives machen. Hier wurden wir sehr herzlich von der Betreiberin des Headland Houses begrüßt. Zur Begrüßung gab es erst einmal Prosecco und auf dem Zimmer wartete Kuchen und Kaffee auf uns. Nun können wir drei Tage lang den Blick aufs Meer direkt aus unserem Zimmer genießen.
Nach einem Nachmittagsschäfchen für mich und dem Schauen des Finales für uns beide (Schade, wir hätten es auch den deutschen Damen gegönnt.) fuhren wir mit unseren Rädern in den Hafen von St. Ives. Das Navi schickte uns erst einmal wieder über Straßen, die kein normaler Mensch jemals mit einem Fahrrad befahren würde (weder mit noch ohne Motor), am Ende haben wir es aber dann geschafft. Da das Mittagessen so üppig war, hatten wir da schon entschieden, am Abend nur etwas „auf die Hand“ zu nehmen. An einem zur Pizzabäckerei ausgebauten Bus (natürlich mit Steinbackofen) verkauften vier äußerst gut gelaunte junge Menschen bei Musik, die eher aus unserer Jugend war, singend und tanzend Pizza. Eine davon ging an uns und wir verzehrten sie gleich vor Ort.
Die Rückfahrt war vergleichsweise unspektakulär und im BnB gab’s dann für uns beide noch ein gut gekühltes Glas Weißwein und drei Folgen „Ted Lasso“, die wir auch beide bis zum Ende gesehen haben 😉